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Die Forstschädlinge.

Der Große Braune Rüsselkäfer (Hylobius abietis)

Er gilt als größter Schädling an jungen Nadelbäumen. Die Käfer nagen die Rinde junger Bäume an und fressen Löcher hinein (Pockennarbenfraß). Bei stärkerem Befall sterben die jungen Pflanzen ab. In vom Menschen angelegten Monokulturen (Forsten) verbreitet er sich rasant und kann ungeheueren Schaden anrichten.

Der Große Braune Rüsselkäfer
Der Große Braune
Rüsselkäfer

Der 7,5 - 13 mm lange Käfer ist dunkelbraun bis fast schwarz und weist eine gelbliche, streifenförmige Querpunktierung auf. Lebt in Nadel- und Mischwäldern bis 2000 m Seehöhe. Die Käfer verlassen ihre Winterverstecke schon ab der zweiten Aprilhälfte. Sie fliegen an warmen Tagen vor allem am Abend aus und ernähren sich vom Bast junger Nadelbäume. Das Weibchen legt seine Eier in die Rinde frischer Kiefern- oder Fichtenstümpfe. Nach 2 - 3 Wochen schlüpfen die Larven. Sie ernähren sich von der Bastschicht des Holzes, dringen aber auch bis ins Splintholz vor.


Der Borkenkäfer ist keine eigene Art, sondern umfasst eine ganze Familie (Scolytiade) kleiner Käfer die sich alle unter der Rinde oder im Holz von Sträuchern und Bäumen entwickeln. Bei uns kommen etwa 120 verschiedene Arten vor!

Frassbild vom Kupferstecher
Frassbild vom Kupferstecher

Zu den am stärksten gefürchteten Waldschädlingen gehört der Buchdrucker (Ips typographus).
Der kleine Käfer ist von walzenförmiger Gestalt, wobei das mächtige Halsschild den Kopf von oben fast verdeckt. Er ist schwarz gefärbt, punktiert und gehöckert. In Nadelwäldern, besonders bei Fichte, oft in Wind- und Schneebrüchen. An kränkelnden und abgestorbenen Fichten überall häufig. Das Männchen legt unter der Rinde eine Kammer an, in die meist zwei Weibchen zufliegen, dort befruchtet werden und dann nach oben und nach unten je einen Muttergang bohren, wo sie seitlich die Eier ablegen. Die Larven bohren Seitengänge und erzeugen so ein charakteristisches Frassbild. In Jahren mit viel Waldschäden vermehren sich die Käfer sehr stark und können dann in der Folge auch gesunde Bäume befallen. Meist werden 2, seltener 3 Generationen im Jahr ausgebildet.

Der Kupferstecher (Pityogenes chalcographus) ist ebenfalls ein Borkenkäfer und deutlich kleiner als der Buchdrucker. Es können alle Stadien des Käfers unter der Rinde überwintern. Der Kupferstecher fliegt meist etwas später als der Buchdrucker. Es werden pro Jahr maximal 2 vollständige Generationen gebildet. Der Kupferstecher hat sehr kleine Einbohrlöcher im dünnrindigen Stammbereich oder in Ästen von älteren Fichten. Am meisten gefährdet sind Fichten im Stangenholzalter. Bei hoher Populationsdichte werden auch frisch gesetzte Jungfichten befallen und abgetötet. Unter der Rinde findet man einen 3 - 6 armigen Sterngang, wobei die Rammelkammer (Ort der Begattung) in der Rinde verborgen ist.

Eine Form der Käferfalle Eine andere Form der Käferfalle
Verschiedene Formen der Käferfallen.

Die Borkenkäfer werden einmal durch aufstellen der Borkenkäferfallen bekämpft und zweitens werden befallene Bäume umgeschnitten und die Rinde entfernt. Diese Tätigkeit wird schöpsen genannt. Dadurch entzieht man dem Borkenkäfer die Existenzgrundlage.

Fritz beim Schöpsen
Fritz beim Schöpsen

In der Borkenkäferfalle werden durch den Lockstoff die Männchen angelockt. Es werden auch andere Käfer in die Falle gehen und umkommen.

Bei einem Windwurf muß der Wald eine Baumlänge über die Windwurffläche hinausgehend geschlägert werden, um die Ausbreitung des Borkenkäfers (Buchdruckers) zu verhindern.

Die natürlichen Feinde wie Specht und Ameisenbuntkäfer (Thanasimus formicarius), der sich fast ausschließlich von Borkenkäfern ernährt, können eine Massenvermehrung der Schädlinge nicht eindämmen. In solchen Situationen bleibt nichts anderes übrig, als sie mit Gift zu bekämpfen (wie es beim Großen Braunen Rüsselkäfer in diesem Jahr nötig war).

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